Erfolgsfaktor Führung: Wie Führungskräfte ein produktives und zufriedenes Arbeitsumfeld schaffen.

„Wir haben hier noch zu viel Wohlfühlklima im Unternehmen“, meinte vor kurzem eine Führungskraft im Rahmen eines Workshops. „Mir ist das lieber so. Nur wenn sich die Mitarbeitenden wohl fühlen, können sie auch eine gute Leistung bringen“, entgegnete ihm die HR-Verantwortliche. Daraufhin entwickelte sich eine lebhafte Diskussion im Führungs-Team. Ging es zuerst darum, welche „Seite“ denn nun recht habe, lenkte ich die Diskussion darauf, was die einzelnen Führungskräfte unter „Wohlfühlklima, wohl fühlen“ etc. denn im Kontext ihrer Führungsaufgabe verstehen und welche positiven oder negativen Aspekte sie damit verbinden.

Im Verlaufe der Diskussion waren sich dann alle einig, dass es wichtig ist, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Übereinstimmung herrschte auch, dass ein zu hohes „Wohlfühlklima" zweifelsohne in bestimmten Fällen negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben kann.

Darum kann ein übermäßiges Wohlfühlklima schädlich sein kann
Komfortzone und mangelnde Herausforderungen. Wenn sich Mitarbeitende zu sehr in ihrer Komfortzone befinden, können sie möglicherweise weniger motiviert sein, sich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen. Ein zu hoher Fokus auf Komfort und Wohlbefinden birgt die Gefahr, dass Mitarbeitende auf der Stelle treten und keine Fortschritte machen.

Geringere Leistungsbereitschaft
Konzentrieren sich Mitarbeitende zu sehr auf das Wohlfühlen und verspüren keine ausreichende Anforderung und Verantwortung in ihrer Arbeit, kann dies zu einer geringeren Leistungsbereitschaft führen. Ohne das Gefühl von „gesundem“ motivierendem Druck und Herausforderung können Mitarbeitende möglicherweise nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Mangelnde Innovationskraft
Ein zu hohes Wohlfühlklima kann auch die Innovationskraft eines Unternehmens beeinträchtigen. Innovation erfordert oft das Verlassen der Komfortzone, das Infragestellen bestehender Prozesse und birgt das Risiko von Fehlern. Wenn ein Unternehmen zu sehr auf den Status quo und das Wohlbefinden ausgerichtet ist, kann es schwer sein, Innovationen und neue Ideen zu fördern.

Nachlässigkeit und mangelnde Verantwortung
In einem übermäßigen Wohlfühlklima könnten Mitarbeitende eventuell weniger verantwortungsbewusst sein und geringere Sorgfalt in ihre Arbeit investieren. Das Gefühl von Entspannung und Komfort kann zu nachlässigem Verhalten führen, was sich in der Folge negativ auf die Qualität und Effizienz der Arbeit auswirkt.

Fehlende Herausforderung für das Wachstum
Um persönlich und beruflich zu wachsen, ist es wichtig, sich neuen Herausforderungen zu stellen und aus Fehlern zu lernen. Ein zu hohes Wohlfühlklima kann dazu führen, dass Entwicklungsmöglichkeiten und persönliches Wachstum vernachlässigt werden, da Mitarbeitende sich zu sehr auf die Bequemlichkeit konzentrieren.

Die Mischung macht´s!
Es ist wichtig, dass Führungskräfte im Unternehmen ein ausgewogenes, positives und unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen, welches sowohl Wohlbefinden als auch Herausforderung und Wachstum ermöglicht. Damit stellen sie sicher, dass

  • Mitarbeitende ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und verbessern,
  • Verantwortung übernehmen und
  • sich neuen Herausforderungen stellen.

Ein solches Arbeitsumfeld ist für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Es beeinflusst nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die Produktivität, das Engagement und letztendlich den langfristigen Erfolg des Teams. Eine der wichtigsten Komponenten für ein positives Arbeitsumfeld ist die Rolle der Führungskraft.

So können Führungskräfte ein positives Arbeitsumfeld fördern:
Klare Kommunikation. Die Führungskraft spielt eine zentrale Rolle bei der Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds durch klare und effektive Kommunikation. Sie sollte klare Erwartungen und Ziele setzen, um ihren Mitarbeitenden eine deutliche Richtung zu geben. Offene Kommunikationskanäle müssen etabliert werden, um Feedback zu ermöglichen und Probleme anzusprechen. Eine transparente Kommunikation schafft Vertrauen und fördert ein positives Arbeitsumfeld.

Vorbildliches Verhalten zeigen
Führungskräfte sollten als Vorbilder agieren, indem sie die Werte und Verhaltensweisen verkörpern, die sie von ihren Mitarbeitenden erwarten. Ein positives Arbeitsumfeld entsteht, wenn Führungskräfte Ehrlichkeit, Integrität, Respekt und Empathie demonstrieren. Indem sie selbst ein vorbildliches Verhalten zeigen, ermutigen sie ihre Mitarbeitenden, es ihnen gleichzutun und tragen so zu einem harmonischen Arbeitsumfeld bei.

Mitarbeitendenentwicklung und Wachstum fördern:
Eine positive Führungskraft investiert in die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden und unterstützt ihr persönliches und berufliches Wachstum. Individuelle Stärken sollten erkannt und gefördert werden, beispielsweise durch das Angebot von Fortbildungen, Mentoring oder regelmäßige Feedbackgespräche. Die Mitarbeitenden erhalten so das Gefühl, dass ihre Führungskraft an ihrer Weiterentwicklung interessiert ist und sie dabei unterstützt. Dies schafft eine motivierende und positive Atmosphäre.

Anerkennung und Wertschätzung leben
Die Anerkennung und Wertschätzung von Leistungen ist ein wichtiger Aspekt eines positiven Arbeitsumfelds. Führungskräfte sollten die Erfolge und Fortschritte ihrer Mitarbeitenden anerkennen und wertschätzen. Eine Führungskraft, die die Leistungen ihrer Mitarbeitenden würdigt, stärkt ihr Selbstwertgefühl, fördert ihr Engagement und schafft eine positive Dynamik im Team.

Konfliktlösung und Teamarbeit
Konflikte sind in der Zusammenarbeit unvermeidlich. Eine positive Führungskraft erkennt sie, schaut nicht weg und weiß, wie man mit ihnen umgeht und sie löst. Sie fördert eine Kultur der offenen Kommunikation und sorgt für eine konstruktive Konfliktlösung. Konflikte sollten als Chancen zur Verbesserung betrachtet werden und nicht als Probleme. Durch aktives Konfliktmanagement können Konflikte aufgelöst werden und durch eine verbesserte Zusammenarbeit die Chancenorientierung im Team gefördert werden.

Führungskräfte sind der Schlüssel
Führungskräfte spielen bei der Förderung eines positiven Arbeitsumfelds die entscheidende Rolle. Durch klare Kommunikation, vorbildliches Verhalten, Mitarbeiterentwicklung, Wertschätzung und Konfliktlösung schaffen Führungskräfte die Grundlage für ein positives Arbeitsumfeld. Wenn Mitarbeitende in einer positiven Umgebung arbeiten, steigt ihre Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft, was sich letztendlich positiv auf den Erfolg des Unternehmens auswirkt. Eine positive Führungskraft formt nicht nur die Kultur des Teams, sondern auch die Zukunft des Unternehmens.