Führen heißt entscheiden

Entscheidungen treffen wir täglich unzählige Male. Von den scheinbar banalen (etwa wann stehe ich auf, was ziehe ich an) bis zu den Entscheidungen, die gravierende Auswirkungen auf unser Leben oder als Führungskraft auf unser Unternehmen und somit auf die Mitarbeitenden haben. Die meisten von uns wissen wenig über die mentalen Prozesse, die unseren Entscheidungen zugrunde liegen, doch sind diese Prozesse längst zu einem wichtigen Forschungsgegenstand verschiedener Disziplinen geworden, und was Psychologen und Neurobiologen dabei herausgefunden haben, kann uns bei der Entscheidungsfindung helfen.

Klare Ziele und Prioritäten setzen
Mit einem Ziel vor Augen lässt es sich leichter und besser entscheiden. Daher ist es für Sie in einer Führungsposition wichtig, dass Sie Umsatz-, Projekt- oder auch Verhaltensziele setzen und diese klar kommunizieren.

Mit Gefühl und Verstand
Man liest immer wieder davon, dass zwischen rationalen und emotionalen Entscheidungen unterschieden wird. Doch nichts liegt der Wahrheit ferner. Denn die  Wissenschaft hat mittlerweile herausgefunden, dass wir Menschen beides brauchen: Gefühl und Verstand. Ihren Verstand brauchen Sie dazu, Ihnen eine zukünftige Situation vorzustellen und Ihr Gefühl zeigt Ihnen dann, ob diese Situation erstrebenswert für Sie ist.

Stress wirkt sich schlecht aus
Unverarbeitete Emotionen können uns zu einer Entscheidung führen, die wir später bereuen durch Stress wird unser Denken blockiert. Und ohne klaren Verstand  können wir uns kein klares Bild von den möglichen Alternativen machen.

Deswegen gilt als Faustregel: Wenn Sie eine schnelle Entscheidung treffen müssen und unter Stress stehen,  atmen Sie lieber zehnmal durch und lösen den Stress, als sich zu vorschnell falsch zu entscheiden. Und wenn Sie zwar keine schnelle, aber eine schwierige Entscheidung treffen müssen und emotional angespannt sind, ist es wichtig, zuerst Abstand zu gewinnen.

Es gibt keine falschen Entscheidungen
Eine Entscheidung zu bereuen, mit dessen Ergebnis man unzufrieden ist, kostet Lebenszeit und -energie. Hier spielt uns unser Verstand einen Streich. Denn nach einer  Entscheidung wissen wir immer mehr als vor einer Entscheidung. Bereue also keine falschen Entscheidungen, sondern überlegen Sie immer, wie es nun weitergehen  soll.

Lieber entscheiden als gar nicht
Wie der Psychologe Daniel Gilbert gezeigt hat, bereuen wir im Nachhinein mehr, keine Entscheidung getroffen zu haben, als uns dazu entschieden zu haben, nichts zu  tun. In der Praxis kann das bedeuten: Lege im Zweifel einen Zeitpunkt fest, wann du dich entscheiden wirst, als dich gar nicht zu entscheiden.

Mein Opa, ein Unternehmer, sagte immer: „Nur, wenn wir entscheiden, kommt Bewegung ins Spiel, ansonsten bleibt alles, wie es ist. Sollten wir feststellen, dass wir falsch entschieden haben, entscheiden wir neu.